Die Tradition und der Sinn des Räucherns
Das Verbrennen von Kräutern und Harzen in unterschiedlicher Form gehört zu vielen alten Traditionen unserer Welt. Das Feuer wirkt hierbei – im Gegensatz zum in der Aromatherapie üblichen Verdunsten – als Vermittler und Verwandler. Grobstoffliche Substanzen kommen in direkten Kontakt mit dem element Feuer und werden hierdurch beim Verbrennen umgewandelt in Rauch, der die Essenz auf eine feinstoffliche Ebene trägt. So entsteht die Verbindung mit höheren und feineren Ebenen. Der Sinn des Räucherns war und ist es, durch den Rauch unser irdisches Denken mit der Wahrnehmung von feinstofflichen, unsichtbaren Sphären zu verbinden.
Viele Kulturen unserer Erde wissen seit uralten Zeiten um die segensreichen Wirkungen des Verbrennens natürlicher Substanzen. Das Räuchern von Harzen, Hölzern, Kräutern und deren Mischungen war ein tägliches Ritual, insbesondere zu Sonnenaufgang und -untergang. Da in alten Zeiten jede Hütte ein Feuer unterhielt, gab es auch stets Glut in Form von Holz oder Kohle. Ein Stückchen dieser Glut wurde in ein Räuchergefäss gegeben und zusammen mit dem Räucherwerk für das Ritual genutzt. Das Räucherwerk glimmte und wohlriechender Rauch stieg formvoll in den Himmel.
Das Räuchern auf Kohle oder glühendem Holz ist also die Grundform des Räucherns. Für die heutige schnelllebige Zeit wurden Kohletabletten mit einem Selbstzündermechanismus entwickelt – in ein paar Minuten kann ein Räucherritual beginnen. Etwas aufwendiger, aber ohne den Nebengeruch des Selbstzünders gibt es auch reine Kohle (Natur Pur).
An die Aromatherapie angelehnt ist die Verwendung von feinen Metallsieben über Teelichter zum verräuchern von Kräutern, Harzen und Hölzern. Zum Räuchern werden sowohl die Grundsubstanzen genommen als auch fertige Mischungen zu bestimmten Themen. So gibt es zum Beispiel Liebesräucherungen, die uns durch ihre Zusammensetzungen die Sinne für romantische Stimmungen öffnen.